Hilscher – Deutschland – Automatisierung
Der Flagship Store von Hilscher für die Open Industry 4.0 Alliance (OI4) Community steht für Einfachheit und Offenheit von App Stores für die Industrie. Industrielle Anwender können eine Bibliothek an Apps und Lösungen für die Automatisierung und Konnektivität in der Fertigung benutzen, die mit CodeMeter geschützt und lizenziert wurde.
Die Herausforderung
Apps sammeln, analysieren, verarbeiten und tauschen Daten aus – Fabriken werden dadurch intelligenter und effizienter. Trotz den intensiven Standardisierungsbemühungen von Communities wie der OI4 Alliance ist es schwierig, den Markt für industrielle Apps und Services zu erschließen. Dieser Store wurde von Hilscher und den OI4-Arbeitsgruppen entwickelt, um einen offenen, hersteller- und hardwareunabhängigen App-Store zu schaffen, der als Schnittstelle für Apps und Services dient und für eine intelligente und besser vernetzte Industrie sorgt.
Die Lösung
App-Stores bieten sowohl Chancen als auch Risiken, denn dort sind auch Betrüger oder Softwarepiraten aktiv. Das geistige Eigentum legaler Apps und deren korrekten Nutzung müssen geschützt werden, ohne den Prozess zu behindern. Für einen besseren Zugang und eine reibungslosere App-Integration in Industrie-PCs, Steuerungen oder anderen Edge-Geräten haben sich Hilscher und die OI4 Alliance für Docker-Container als virtuelle Lösung entschieden. Diese Container werden mit der CodeMeter-Technologie von Wibu-Systems geschützt, die auch Docker-Systeme unterstützt. Apps, die mit gängigen Programmiersprachen wie JavaScript, C++, Java, .NET oder Python entwickelt wurden, können verschlüsselt und geschützt werden. Intelligente Lizenzierungsoptionen sorgen für einen sicheren und zuverlässigen Verkauf und ermöglichen sogar innovative Optionen, wie featurebasierte Lizenzen oder Freemium-Modelle, ohne die Funktionsweise des App Stores zu beeinträchtigen.
Der Erfolg
Der von CodeMeter unterstützte App-Store wurde als „Flagship Store für die OI4 Community“ gelauncht. Registrierte Kunden können sich die Apps von Hilscher und anderen Herstellern wie Bytefabric.AI, Lenze und UReason herunterladen. Der Store nutzt Docker-Container der CodeMeter-Technologie und vereinfacht den Zugang zum industriellen App-Markt. Mit weiteren Standardisierungsmaßnahmen der OI4 Alliance wird er bald mit einer standardisierten Open Operator Cloud arbeiten, die die Integration und Inbetriebnahme von Apps in der Fertigung automatisieren und rationalisieren kann, was Hilscher bereits mit seiner Geräte- und Anwendungsmanagementlösung netFIELD.io demonstriert.
Uwe Schnepf, Leiter Produktmanagement Industrial IOT bei Hilscher
„Mit unserem Flagship Store demonstrieren wir, wie einfach es für Entwickler und Anwender ist, Anwendungen in den Fertigungsprozess zu bringen. Wir haben den Store mit Partnern aus der OI4-Community ins Leben gerufen und arbeiten daran, weitere Partner zu finden, die mit ihrer jeweiligen Technologie bei der Lösung konkreter Fragestellungen helfen können – ohne sich um die Sicherheit ihres geistigen Eigentums zu sorgen, dank CodeMeter.“
Der Kunde
Hilscher bezeichnet sich selbst als Marktführer für industrielle Kommunikation: Mit seinen Produkten und Lösungen können Maschinen auf der ganzen Welt kommunizieren und Produktionsprozesse intelligent, zuverlässig und effizient gestalten. 1986 in Hattersheim gegründet, hat sich Hilscher zu einem internationalen Technologieführer entwickelt, dessen Konnektivitätslösungen die Idee von Industrie 4.0 für Hersteller überall ermöglichen.
Neue Impulse für die industrielle Innovation: Eine neue Ära der Flexibilität und Sicherheit
Für Uwe Schnepf, Leiter Produktmanagement Industrial IoT bei Hilscher, ist der App-Store nicht nur ein weiterer Vertriebskanal, sondern ein Paradigmenwechsel, wie die Entwickler von Industrie-Apps und Industrieautomatisierungsspezialisten mit ihren Zielgruppen in Kontakt treten. Angesichts der zahlreichen und unterschiedlichen Bereiche der Fertigungsindustrie sieht er ursprünglich geschlossene oder proprietäre Lösungen als Gefahr für die Zukunft an. Vielfalt und Offenheit bedeuten, dass es mehr Lösungen gibt, die die unterschiedlichsten Bedürfnisse der Anwender in den Betrieben erfüllen können. „Jeder unserer Partner löst bestimmte Probleme“, meint er. „Beispielsweise sammelt jeder von ihnen Daten von einer Steuerung und analysiert diese durch eine lokale KI. Danach werden die Daten an die Business Intelligence weitergeleitet.“ Jedes Glied in der Prozesskette hat seine eigenen speziellen Bedürfnisse und Aufgaben und benötigt möglicherweise unterschiedliche Lösungen von verschiedenen Anbietern.
Die Standardisierung allein reicht nicht aus, um den Einsatz von Apps in der Industrie zu vereinfachen und eine Auswahl anzubieten, anstatt sie an das System eines bestimmten Anbieters zu binden. Die Standardisierungsbemühungen von Communities wie der Open Industry 4.0 (OI4) Alliance ebnen zwar das Technologieumfeld, können aber nicht die Frage lösen, wo der Anwender wirklich freien Zugang zu einer Auswahl an Apps erhält. Deswegen hat sich Hilscher, der Spezialist für industrielle Kommunikation aus Hattersheim, mit den OI4-Arbeitsgruppen zusammengetan, um einen App-Store zu schaffen, der die bisherige Praxis auf den Kopf stellen soll: Der auf der Hannover Messe 2023 erstmals angekündigte Store ist offen für alle Anbieter, die diesen Kanal nutzen wollten, und ist nicht auf ein proprietäres Hardware- oder Software-System beschränkt. Er soll noch in diesem Jahr als „Flagship Store für die OI4-Community“ starten.
Bedenken hinsichtlich der Sicherheit ihres geistigen Eigentums und der Kontrolle, die sie über ihr Produkt auf dem Markt ausüben könnten, erwiesen sich oft als Hürde für App-Store-Modelle, da Entwickler und Anbieter wegen der Risiken von Piraterie und Diebstahl zurückhaltend waren. Bei Hilscher wurde von Anfang an darauf geachtet und hat Wibu-Systems mit ins Boot geholt. Der Karlsruher Experte für Softwareschutz und Lizenzierung brachte seine jahrelange Erfahrung und Expertise mit der CodeMeter-Technologie ein.
CodeMeter ist die marktführende Verschlüsselungs- und Lizenzierungslösung, wenn es um Vielseitigkeit in Verbindung mit hohem Schutzniveau geht: Die in der CodeMeter Protection Suite verfügbaren Verschlüsselungswerkzeuge können Software in nahezu jeder Sprache, einschließlich Java und Python, in ihrer nativen Form schützen. Auch eine Implementierung in Docker-Containern – wie für den App-Store von Hilscher gewählt – oder anderen Virtualisierungsumgebungen ist für CodeMeter kein Problem, da die Technologie auch in diesen für andere Lizenzierungstechnologien schwierigen Umgebungen das geistige Eigentum schützen und die Lizenzierung zuverlässig durchsetzen kann. Rüdiger Kügler, VP Professional Services bei Wibu-Systems, sieht das Marktpotential der Technologie, da sie dazu beiträgt, dass die besten Apps und nicht der sorgloseste Anbieter sich auf dem Markt behaupten können: „Ein Entwickler verbringt vielleicht mehrere Jahre damit, eine Anwendung zu entwickeln, die schneller, zuverlässiger und besser ist als alle anderen. Wir sorgen dafür, dass der Aufwand für Nachahmer so hoch ist, dass sich der Versuch nicht lohnt.”
Die von Hilscher oder anderen Entwicklern für den Verkauf über den Flagship Store erstellten Apps sind automatisch geschützt. Lizenzen werden speziell für das Gerät erstellt und an dieses gebunden, auf dem die Software aktiviert wird, um unbefugtes Kopieren zu verhindern, selbst wenn Docker-Container dupliziert werden. Alles ist so konzipiert, dass es für den Anwender möglichst reibungslos im Hintergrund funktioniert. Für die Kommunikation mit CodeMeter License Central, in der Lizenzen erstellt und verwaltet werden, wurde eine spezielle Lizenzserver-App namens „netFIELD App License Server“ entwickelt. Ein einfacher Klick genügt, um die Lizenzen zu aktivieren und die Apps zu nutzen.
„Wir haben diesen App-Store mit Partnern aus der OI4-Community gestartet“, erklärt Uwe Schnepf. Doch damit ist es für ihn noch nicht getan. Mit der Zeit werden weitere Partner, Apps und Services hinzukommen, so dass der Flagship Store von Hilscher ein sicheres, dynamisches System für die Industrieautomations-Community werden kann.
