CodeMeter 6.10

Mit CodeMeter 6 wurde ein einheitlicher Firm Code für die verschiedenen CmContainer eingeführt. Dieser kann sowohl hardwarebasiert in einem CmDongle oder softwarebasiert in einer CmActLicence gespeichert werden. Diese so genannten Universal Firm Codes bieten die technische Möglichkeit, Lizenzen ohne Interaktion mit dem Softwarehersteller zeitweise oder dauerhaft zu übertragen. Zusätzlich ist es möglich, Lizenzen zu verschachteln, um so eine gleichzeitige Ausleihe oder Verschiebung mehrerer Lizenzen zu vereinfachen.

Universal Firm Code

Um Lizenzen zwischen hard- und softwarebasierten Lizenzcontainern direkt offline verschieben zu können, benötigt man in beiden Welten dieselbe Kryptographie. Dafür wurde der neue, einheitliche Firm Code entwickelt. Die Lizenzen dieses Universal Firm Codes (Firm Codes ab 6.000.000) werden als Zertifikate erstellt, die an den X.509-Standard angelehnt sind. Alle Schlüssel werden über asymmetrische Schlüssel so im Zertifikat hinterlegt, dass sie nur im passenden CmContainer entschlüsselt werden können. 
Standardmäßig ist jede erstellte Lizenz nicht übertragbar. Eine übertragbare Lizenz wird vom Softwarehersteller explizit erstellt. Dabei legt dieser in der Lizenz fest, in welche Arten von CmContainern die Lizenz transferiert werden darf, und auch ob dorthin der Schlüssel für eine weitere Übertragung mitgegeben wird.

Verleihen und Verschieben

Derzeit werden zwei Arten der Lizenzübertragung unterstützt: das Verleihen und das Verschieben. 
Beim Verleihen wird die Lizenz für einen bei der Ausleihe vereinbarten Zeitraum vom Sender an den Empfänger verliehen. Nach Ablauf der Ausleihzeit wird die Lizenz beim Empfänger automatisch ungültig. Auf der Senderseite fällt die Lizenz zu diesem Zeitpunkt automatisch zurück.
Beim Verschieben wird die Lizenz dauerhaft zum Empfänger verschoben. Eine Lizenz kann auch mehrfach verschoben werden, sofern das vom Softwarehersteller erlaubt wurde. Ebenso ist eine Rückgabe an den direkten Vorgänger möglich.

Sicherheit 

Auch die Übertragung einer Lizenz basiert auf Zertifikaten. Ist ein Transfer erlaubt, so besitzt der bisher die Lizenz enthaltende CmContainer (Sender) einen privaten Schlüssel, mit dem er dem neuen Empfänger der Lizenz bescheinigt, dass er diese Lizenz genau an ihn übertragen hat. Wiederum sind alle enthaltenen Schlüssel genau für diesen einen Empfänger verschlüsselt und können daher nicht von anderen CmContainern gelesen oder verwendet werden.

Modulare Lizenzen

Um alle für eine Anwendung notwendigen Lizenzen auf einmal transferieren zu können, wurden für den Universal Firm Code verschachtelte Product Items definiert. Einer Lizenz (Product Item) können mehrere andere Lizenzen untergeordnet sein. Damit bilden diese zusammen eine untrennbare Einheit und werden immer zusammen verliehen oder verschoben. Der Empfänger erhält damit automatisch alle notwendigen Lizenzen.
Untergeordnete Lizenzen erben die Eigenschaften der übergeordneten Lizenz; so gilt zum Beispiel eine zeitliche Befristung der übergeordneten Lizenz ebenso für alle untergeordneten Lizenzen. Auch bei der Lizenzbelegung gibt es eine Besonderheit: Sofern für eine untergeordnete Lizenz keine eigene Lizenzanzahl gesetzt ist, belegen Zugriffe auf diese Lizenz eine Lizenz aus dem Lizenzpool der übergeordneten Lizenz gemäß des gesetzten Zugriffsmodus.

 

KEYnote 31 – Frühjahrsausgabe 2016

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